Hugolienchen on Tour: Abgewohnt & Leergeräumt - Fliegerhorst Waldpolenz

Der Fliegerhorst Waldpolenz bei Brandis in Sachsen ist ein ehemaliger militärisch genutzter Flugplatz und heute ein riesiger Lost Place. Bei meinem dritten Besuch hier hab ich mir alte Hangars und die Wohnblöcke der Sowjetsoldaten näher angeschaut.

Die Tour startete diesmal in der Nähe der neu errichteten Biogasanlage. Parken problemlos möglich und Verbotsschilder Fehlanzeige. Also ging es dann auch direkt in den ersten Hangar, der direkt dort vorzufinden war. Über einen Erdhügel musste man zwar klettern, aber dann war man auch schon drin und konnte das Gebäude auf zwei Etagen erkunden. Über eine andere Hintertür kam man dann sogar auch noch ins Kellergeschoss.

Von hier aus führte der Weg im Uhrzeigersinn auf dem Gelände entlang - vorbei am alten Güterbahnhof, welcher beim zweiten Besuch schon inspiziert wurde. Am Wegesrand fand sich dann ein Eingang unter die Erde, welcher offen stand. Also auch dort mal hinunter geschaut. Es war stockdunkel, so dass man eine Taschenlampe brauchte.

Wieder oben angekommen, ging der Weg weiter in Richtung der alten Wohnblöcke. Zuerst kam man jedoch an zweigeschossigen älteren Häusern vorbei. Ob das hier auch Wohnungen waren oder doch eher Verwaltungsgebäude? Ich kann es nicht sagen - dazu habe ich leider keine Infos gefunden.

Dann tauchten endlich die Neubaublöcke auf, wo die russischen - ähm sowjetischen - Truppenteile damals gewohnt haben. Alle Wohnblöcke sind entkernt und entglast. Sie haben neben einem Kellergeschoss fünf Obergeschosse. Die Kellergänge sind durchgängig jeweils über den gesamten Block mit allen Eingängen. Die Treppenhäuser sind bis auf die fehlenden Geländer in einem guten Zustand, so dass man bis hoch zur fünften Etage gehen kann. Ich hatte mir zwar etwas Ausblick übers Gelände erhofft - aber die Bäume sind tatsächlich höher als die Häuser.

Nachdem wir die Wohnblöcke verlassen hatte, fanden wir noch einen weiteren fünfgeschossigen Neubaublock - allerdings hatte dieser eine andere Bauart und stand auch etwas abseits. Keine Ahnung, was das damals gewesen ist. Auf jeden Fall auch interessant zu erkunden und ebenfalls bis zur fünften Etage begehbar.

Nun ging es weiter den Hauptweg im Uhrzeigersinn und dann ein kurzer Abzweig nach links, denn hier gab es noch einen Hangar zu erkunden. Lt. OpenStreetMap war dieser Hangar mal der Standort des Rundflüglers AS-6. Der AS-6 war ein Versuchsflugzeug des Deutschen Reiches - entwickelt von Arthur Sack. Es wurde wegen seiner Bauform auch "fliegender Bierdeckel" genannt. Allerdings hat dieses Versuchsflugzeug nie so richtig abgehoben - man hatte es maximal zum Hüpfen, aber nie zum Fliegen gebracht. Durch einen Bombenangriff auf den Fliegerhorst Waldpolenz wurde das Versuchsflugzeug dann auch komplett zerstört, so dass heute kein Modell davon mehr existiert.