11. April 2024

Kultstätte als Lost Place - Cueva de Portals Vells

Auf der Mittelmeerinsel Mallorca gibt es einige Höhlen - Tropfsteinhöhlen touristisch vermarktet, riesige Höhlen im Süden die es noch zu erforschen gilt und Höhlen an Steilküsten, die schwer zugänglich sind. Eine riesige Höhle an einer Steilküste befindet sich im Südwesten der Insel - die Cueva de Portals Vells.
Etwa eine halbe Autostunde von der mallorquinischen Hauptstadt Palma de Mallorca entfernt befindet sich an einer Steilküste eine riesige Höhle. Zu erreichen ist die Höhle von Land aus durch einen Pfad an der Küste. Hier sollte man schon etwas trittsicher sein, denn der Weg ist teils abschüssig und schmal. Wenn ihr nicht eh grad zu Fuß unterwegs seid und eine Wanderung macht, dann könnt ihr Eurer Auto in einiger Entfernung abstellen - Link zu den Standorten unterm Blog.


Die Bucht, an deren Seitenflanke die Höhle zu finden ist, heißt Sa Caleta und gehört zur Gemeinde Calvia. Zugeordnet ist die Höhle dem Ort Portals Vells, von dem sie nun auch ihren Namen hat. Auf dem Weg zur Höhle könnt ihr die Bucht sehr gut sehen und habt einen fantastischen Ausblick.



Auf den ersten Blick sieht man, dass diese Höhle von Menschenhand erschaffen wurde. Man fragt sich allerdings, wie man hier große Mengen an Stein weggebracht hat. Denn ins Wasser geworfen wurden sie wohl nicht. Vielmehr waren sie Baustoff für die Kathedrale und die Kirche von Santa Eulalia.

Bereits im 15. Jahrhundert war die Höhle, welche vormals vielleicht einfach nur ein Steinbruch war, dann auf dem Weg zur Kultstätte. Damals waren nämlich in der Bucht Seeleute aus Genua gestandet. Sie waren in einen Tornado geraten und hatten in ihrer Todesangst der Jungfrau Maria gelobt, einen Altar zu errichten sobald sie wieder festes Land unter den Füßen haben und einen sicheren Ort für eine an Bord mitgeführte Statue finden. Und so heißt der Ort bei den Gläubigen auch Ses coves de Mare de Déu (Höhlen der Gottesmutter).

Der Altar wurde von Hand in den Stein geritzt. Verschiedene Formen und Darstellungen sind hier zu sehen und man ist schon etwas verwundert, dass dieser historische Ort heute so sich selbst überlassen wird. Bleibt zu hoffen, das die Menschen, welche ihn besuchen, hier keine Spuren hinterlassen, die ihn verwüsten.


Viele Jahre diente die Höhle den Einwohnern von Calvia als Pilgerort und sie verehrten die dort aufgestellt Statue. Im Jahr 1866 löste sich ein großer Felsbrocken und zerstörte die heilige Statue fast. Daraufhin verbrachte man sie in die extra dafür errichtete Kapelle Oratorio de Portals Nous in der Nähe.

Eine Legende besagt, dass die Statue auf wundersame Weise immer wieder in Höhle zurückkehrte, nachdem man sie in die Kapelle verbracht hatte. Diese Legend erinnert doch sehr an die Gründungslegende des bekannten Klosters Lluc im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca. Hierzu habe ich auch kürzlich einen Blog geschrieben:


Die Höhle ist wirklich riesig. Das erkennt man ganz gut, wenn man ein Foto mit Menschen darin macht - da kommt die Dimension ganz gut rüber. Einem Bericht des Mallorca Magazins zufolge ist allein ein Protal - drei gibt es - 7 Meter hoch und der Vorraum 18 Meter mal 18 Meter groß.





Im Inneren auf der rechten Seite wo sich der ursprüngliche Altar und noch ein zweiter später eingebrachter befinden, findet sich auch eine massive Gittertür. Dahinter ebenfalls noch mal eine Art Alltar.

Die Höhle an sich ist innen abschüssig und im hinteren Teil sehr dunkel. Man sollte gut aufpassen wo man hinschaut. Und auch hier freut man sich, dass Papiertaschentücher die Farbe weiß haben und trotz der Düsternis gut sichtbar sind. Einige Menschen konnten es auch hier nicht lassen, ihre Notdurft zu verrichten.

Wenn ihr Lust habt, dann schaut Euch die Höhle und die fantastische Aussicht auch gern im Video an:


Den Einstieg zum Pfad, welcher zu Höhle führt, findet ihr übrigens bei einer roten Markierung am Weg.


Fazit: Auch wenn sich die riesige Höhle heute sich selbst überlassen ist, für einige Menschen als Klo dient, Graffiti an den Wänden sind und auch sonst nicht mehr so ganz aufgeräumt scheint, so ist sie doch die kleine Wanderung wert. Schon die Größendimension und das Wissen, dass hier der Stein von Menschenhand abgebaut wurde, lässt einen doch etwas staunen. Und es gibt von vor der Höhle auch eine grandiose Aussicht auf die Bucht Sa Caleta incl. toller Fotomotive in alle Richtungen.




Standort HöhleGoogle Maps

ParkenGoogle Maps
Achtung! Die Straße hat dann irgendwann einen riesigen Absatz, falls ihr versucht weiter als bis dahin zu fahren. Da könnte man nur mit nem Geländewagen drüber.

Pfad zur Höhle: Google Maps



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