Wenn ihr am Kloster ankommt, müsst ihr auf dem ausgeschilderten Parkplatz Euer Auto abstellen - überall anders ist das Parken nicht gestattet. Und schon an der Größe des Parkplatzes könnt ihr die touristische Bedeutung des Klosters erahnen. Da die Anlage aber wirklich groß ist und aus mehreren Teilen besteht, verläuft sich der Andrang. Ich war im Februar dort und das war völlig entspannt.
Kommt mit auf einen Rundgang per Video und/oder lest im unteren Text gern Einzelheiten zum Kloter Lluc:
Auf dem Areal des Klosters Lluc findet ihr zum einen das große Hauptgebäude, welches auch gern Postkarten ziert. Ein weiteres interessantes Gebäude ist die Kirche. Es gibt außerdem noch weitere direkt angrenzende Gebäudeflügel, welche für Übernachtungsgäste gedacht sind und die Klosterschule. Hinter dem Kloster befindet sich der wirklich schön angelegte botanische Garten und das große Schwimmbad. Bringt also genügend Zeit mit, um Euch alles anzuschauen. Da sollte man schon drei bis vier Stunden einplanen.
Ich war nun bereits zum dritten Mal im Kloster zu Besuch und dieses Mal wollte ich endlich den berühmten Knabenchor - die Blauets - singen hören. Jeden Tag um 13.15 Uhr tritt der Chor in der Kirche für die Öffentlichkeit auf. Ich muss sagen, es hat sich wirklich gelohnt, die Kids singen zu hören. Die Akustik des Gebäudes ist toll und der Chor ein Hörgenuss. Den Namen "Blauets" hat der Chor übrigens von der Farbe der Talare, die Bestandteil der Kleidung der Kinder sind.
Erwähnt wurde der Chor wohl zum ersten Mal im 13. Jahrhundert. Bezüglich der Gründung gibt es unterschiedliche Angaben - es wird wohl irgendwann zwischen 1450 und 1600 gewesen sein. Heute singen im Chor um die 40 Jungen und Mädchen. Warum er trotzdem immer noch als Knabenchor bezeichnet wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Chor-Kinder besuchen die Klosterschule direkt vor Ort - die Escolania de Lluc. Bewerben kann sich an der Schule jede Kind zwischen 6 und 15 Jahren - musikalisches Interesse ist allerdings Grundvoraussetzung, denn die Musik steht hier im Vordergrund. Die Kinder müssen nicht zwangsläufig im Kloster leben, sie können die Schule auch besuchen und täglich nach Hause fahren. Die Schule geht für die Schüler täglich von 8.55 Uhr bis 17.55 Uhr. Neben dem normalen Lernen steht täglich Gesang auf dem Plan, aber auch ausreichend Pausen zum Essen und Spielen. Und jeden Tag um 13.15 Uhr gehört auch der öffentliche Chor-Auftritt in der Kirche mit zum Programm.
Die Wurzeln des Klosters an sich stammen aus dem Jahre 1230 - damals entstand hier die erste Kapelle. 30 Jahre später wurde hier eine Augustiner-Einsiedelei erschaffen. Schon bald wurde es zum Pilgerort, welcher es bis heute ist. Verehrt wird hier die schwarze Madonna. Die originale Statue, welche der Legende nach im 13. Jahrhundert hier aufgefunden wurde, verschwand dann wohl aber im Mittelalter. Das heutige Standbild stammt aus dem Jahr 1520. Das Kloster wird durch den Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu verwaltet.
Der Name Lluc basiert übrigens auf einer Legende. Demnach gab es damals einen Hirtenjungen namens Lluc. Dieser Junge soll damals die dunkle Marienstatue gefunden haben. Man brachte die Statue zur Kirche von Escorca. Als die Bewohner sie am nächsten Tag verehren wollten, war sie verschwunden und man fand sie erneut am Ursprungsfundort. Dieser Vorgang wiederholte sich, was dann dazu führte, dass am Fundort eine kleine Kapelle errichtet wurde.
Die Klosterkirche stammt aus dem Jahre 1622 und wurde 1691 fertiggestellt. Das Innere der Esglesia de Lluc wurde im 20. Jahrhundert im Stil des Neobarock von Gaudi ausgebaut. Im Jahr 1962 wurde ihr durch Papst Johannes XXIII der Titel einer Basilica Minor verliehen. Die Kirche ist wirklich sehenswert und einem richtig guten Zustand.
Neben Kloster und Kirche kann man auch noch das Museum besuchen. Wer sich also hier vertiefen möchte, findet zahlreiche Möglichkeiten. Ich selbst habe die Ausstellung noch nicht besucht - bislang liegt mein Interesse eher bei den alten Bauwerken an sich und den Außenbereichen.
Und das Kloster Lluc hat im Außenbereich auch noch was zu bieten: einen botanischen Garten. Dieser ist sehr bergig angelegt und somit nur für Menschen, die auch gut zu Fuß sind, anzuschauen. Die Anlage ist in Form eines Rundganges, den man auch bis zu Ende gehen muss, um wieder herauszukommen. Angelegt wurde der botanische Garten im Jahr 1956. Es ist ein wirklich schöner Garten mit kleinen Pfaden, wo man Ruhe und Entspannung finden kann.
Übernachten kann man im Kloster übrigens auch. Es gibt einen richtigen Hotelbetrieb. Daneben gibt es auch ausreichend Gastronomie, so dass man hier auf keinen Fall hungrig wieder von Dannen ziehen muss. Die Preise waren im Winter 2024 noch sehr angenehm und die Auswahl an Getränken und Snacks recht groß.
Wer Kinder dabei hat, für den bietet sich noch der Besuch des Ziegengeheges direkt neben dem großen Parkplatz an. Die Tierchen sind recht zutraulich und für Kids sind Ziegen ja irgendwie immer so ein Highlight und gehören auch irgendwie zu Mallorca dazu.
Fazit: Wer sich für Klöster und alte Bauten interessiert, ist hier schonmal nicht falsch. Das wohl bekannteste Kloster Mallorcas sollte man auf jeden Fall mal besucht haben, wenn man auf der Insel zu Gast ist. Es ist Tradition, Geschichte und ein wundervoller Ort mitten in der zauberhaften Natur der Serra de Tramuntana. Verpasst nicht den Auftritt der Blauets und genießt die Atmosphäre dieses Ortes!
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