15. Dezember 2021

Lost Place Zeitz - zwischen Zitza & Zekiwa


Wir befinden uns im Jahr 2021 - das sei vorweg gesagt. Immerhin könnte jemand bei bloßer Betrachtung der Bilder auf die Idee kommen, es handelt sich hier um eine andere Zeit... nein, sie ist nur stehengeblieben - und zwar wie es scheint in den 90er Jahren.







Hier zwischen Badstubenvorstadt und Wasservorstadt im sachsen-anhaltinischen Zeitz schlug einmal das industrielle Herz der Stadt seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Zumindest gab es hier zwei große und über die Grenzen der ehemaligen DDR hinaus bekannte Werke. Zum Einen war der Kinderwagenhersteller VEB ZEKIWA. Zum Anderen das Werk VEB ZITZA, wo Haarpflegeprodukte und andere Kosmetika für den Export hergestellt wurden. Beide Werke sorgten für die Beschäftigung zahlreicher Werktätiger.



Nach der Wiedervereinigung Deutschlands war es bald nicht mehr so gut um die Werke bestellt. Die Produkte verfehlten rentable Absatzzahlen und die Werke wurden geschlossen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht daran lag, dass die hergestellten Sachen nicht konkurrenzfähig waren. Im Falle von ZITZA stellte sich einige Jahre nach Schließung heraus, dass der "neue Eigner" das Werk zugunsten anderer Produktionsstätten aufgab. Bei ZEKIWA wurde die Produktion nach Fernost verlagert - die Marke und Kinderwagen davon gibt es bis heute - aber eben leider nicht mehr "mady in Zeitz".


Macht man einen Spaziergang entlang des Mühlgrabens von der Badstubenvorstadt in Richtung Wasservorstadt kann man Reste des ehemaligen ZEKIWA-Areals sehen und kommt vorbei an den Ruinen von ZITZA.








Zwischendrin stellt man fest, dass Teil-Areale neu bebaut oder saniert wurden. Mitten im ruinösen Stadteil stehen neben alten verfallenen Fabrikgebäuden und aufgegebenen Firmen dann Bauten mit gepflegtem Rasen - passt gar nicht. Und auch schmale Straßen mit Einfamilienhäusern finden sich im Viertel. Muss man mögen, hier zu wohnen.

klebt an einem verlassenen Haus



viele Jahre - viele Firmen




So verfallen und verlassen der größte Teil des Areals doch ist, so reizvoll und charmant mutet er an. Zwischen aufgegebenen Läden, Fabrikruinen mit Dachbewuchs und dem ein oder anderen alten aber fein sanierten Bauwerk wandelt man wie in einer anderen Zeit. 


Der Mühlgraben ist heut geruchslos, es stehen moderne PKW in den schmalen Straßen, es gibt sanierte Brücken und gepflegtes Grün. Ein sehr kontrastreicher Spaziergang zwischen Vergangenheit und Gegenwart!

saniert - und heut ein Hotel


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