15. Februar 2022

Mad Max im Ruhestand - Ferropolis


Ferropolis - auch "Die Stadt aus Eisen" genannt befindet sich in Sachsen-Anhalt im Landkreis Wittenberg. Es liegt auf einer Halbinsel im Gremminer See. Hier kann man Tagebaugeschichte hautnah erleben und die riesigen Tagebaugeräte bestaunen und besteigen.

Ehemals war hier der Tagebau Golpa-Nord. Es standen Werkstatt- und Sozialgebäude dieses Tagebaus an der Stelle, wo wir heute Ferropolis und seine Giganten aus Stahl vorfinden.


Der Tagebau wurde 1991 - also nach der Wende - geschlossen. 1992 beschloss man die Nutzung als Museum, wobei hier auch die verbliebenen Großgeräte Teil der Ausstellung sein sollten. Das Gelände wurde als Regionalprojekt für die Expo 2000 ausgewiesen. Am 14.12.1995 wurde "Die Stadt aus Eisen" offiziell gegründet.

Die museale Ausstellung umfasst neben einer riesigen Freifläche mit zum Teil begehbarer monströser Tagebautechnik auch ein Gebäude mit Ausstellungsräumen. Während im Freien die Großtechnik zu bestaunen ist, bekommt man Drinnen eher einen Eindruck zur Arbeitsweise eines Tagebaus und auch an die abgebaggerten Orte Gremmin und Golpa wird erinnert.

Folgende Großgeräte gibt es im Außenbereich zu sehen:

  • Schaufelradbagger 1521 - Big Wheel
  • Absetzer 1022 - Gemini (begehbar)
  • Bagger 197 - Mosquito
  • Bagger 651 - Mad Max
  • Absetzer 1025 - Medusa







Der Absetzer 1022 - Gemini - ist begehbar. Man steigt Treppen hinauf und folgt dann den markierten Wegen. So kann man den Absetzer erkunden und hat zudem noch einen tollen Blick über das Gelände und den See.


 



Daneben findet man auf dem Gelände noch einen tollen Spielplatz, die Kunstwerke namens "spuren" in Form von riesigen Portraits an den großen Hallen gleich am Eingang und einen Infopunkt mit Shop sowie eine Münzpresse. Auch eine Osteria mit Biergarten ist vorhanden.




Es gibt hier sogar auch einen Strand - immerhin ist das Gelände ja am Wasser gelegen. Hier kann man entspannen oder ein schönes Picknick machen.


In der Ausstellungshalle gibt es drei Etagen voller Infos, Ausstellungsstücken, Technik und einen Raum, welcher dem Wald-Elefanten von Gröbern gewidmet ist. Hier ist eine Nachbildung des Fundes zu betrachten und ebenfalls jede Menge Infos auf Tafeln. Das Skelett wurde im benachbarten Tagebau Gröbern gefunden.




Für eine Besuch des Freilandmuseums incl. der Ausstellungsräume solltet ihr mal locker 2 bis 3 Stunden einplanen.

Ferropolis ist aber nicht nur ein Museum. Es finden hier auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Es ist einfach eine richtig tolle und außergewöhnliche Kulisse für Konzerte. Größen wie Metallica, Linkin Park, Böhse Onkelz, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Deep Purple, Alice Cooper und die Puhdys sind hier schon aufgetreten. Aber nicht nur Rock & Pop sind hier heimisch, sondern auch klassische Aufführungen und Festivals (With Full Force) machen hier Station.


Neben den musikalischen Veranstaltungen gibt es seit 2018 in Ferropolis auch jährlich Motorsportveranstaltungen. Der Iron Drift King und auch das Frauen-Motorradfestival Petrolettes wurden hier schon veranstaltet. bis 2016 wurde in der Stadt aus Eisen auch ein Hindernisrennen drei Jahre in Folge durchgeführt und der NeuseenMan-Triathlon ist hier seit 2018 ebenfalls am Start.

Aber noch nicht genug mit Museum, Musik und Sport. Es kann hier auch geheiratet werden. Dazu gibt es im Ausstellungsgebäude eigens ein "Trauzimmer" in der alten Leitwarte.


Ihr seht, in Ferropolis ist jede Menge los und Vieles möglich. Egal ob ihr hier einfach zum Museumsbesuch, zu einer Veranstaltung oder gar zum Heiraten seid: Der Ort ist immer einen Besuch wert, weil er bietet einfach eine einmalige Kulisse!




Parkplatz für Museumsgäste: GoogleMapsLink

Eintritt: Erw. 6,00 Euro, 8,00 Euro ab März 2022

Gastro: vorhanden (aber nicht immer offen)

Standort Münzpresse: GoogleMapsLink

Barrierefreiheit: im Außenbereich ja

Website: LINK




6 Kommentare:

  1. Wir waren bisher zweimal da, ist echt imposant. LG Romy

    AntwortenLöschen
  2. Wahnsinn mit welche gigantischer Technik der Abbau stattfand.
    Ich war mal im Elbe-Elsterland auf der F60 und daher kann ich mir die Ausmaße sehr gut vorstellen.
    Schön, wenn aus historischen Geräten ein solcher Ort gestaltet wird.

    Liebe Grüße die Genussabenteurer :-)

    AntwortenLöschen
  3. Hallöchen,

    ich habe hier gerade etwas gelernt, denn von Ferropolis habe ich noch nie gehört. Klingt total spannend, bisher habe ich nur einen aktiven Tagebau mal gesehen. Immerhin haben sie aus dem geschlossenen Tagebau etwas sinnvolles gemacht. Das würde ich mir definitiv auch mal ansehen. Ist aber eher ein Projekt für den nächsten Urlaub, da Sachsen-Anhalt von uns ein bisschen weiter weg ist.

    Liebe Grüße
    Mo

    AntwortenLöschen
  4. Hallöchen,

    ich habe hier gerade etwas gelernt, denn von Ferropolis habe ich noch nie gehört. Klingt total spannend, bisher habe ich nur einen aktiven Tagebau mal gesehen. Immerhin haben sie aus dem geschlossenen Tagebau etwas sinnvolles gemacht. Das würde ich mir definitiv auch mal ansehen. Ist aber eher ein Projekt für den nächsten Urlaub, da Sachsen-Anhalt von uns ein bisschen weiter weg ist.

    Liebe Grüße
    Mo

    AntwortenLöschen
  5. Hammer, was das für Maschinen sind. Ich kenne den Braunkohleabbau aus dem Rheinland (hinter Köln). Schrecklich. Aber deine Fotos sind superschön - ich finde diese Riesenmaschinen ja irgendwie ästhetisch. Das Museum würde ich besuchen, wenn ich in der Nähe bin. Danke für den Tipp!!

    Liebe Grüße aus Bayern, Manuela

    AntwortenLöschen
  6. Wirkt irgendwie wie ein dystopischer Ort, wenn du mich fragst! Könnte ich mir auf jedenfall in so einem düsteren Endzeitfilm als Kulisse vorstellen :) Aber interessant, was Sachsen Anhalt alles so zu bieten hat! Kannte ich als Nachbarin gar nicht ;)

    Liebe Grüße
    Jana

    AntwortenLöschen

Die Software von Blogger tut sich manchmal etwas schwer mit dem Veröffentlichen (vom Handy oder Inkognito). Wenn es Euch nicht gelingt, gern Kommentar per Mail an hugolienchen@gmx.de - ich pack ihn dann rein.

Reisewünsche?

Booking.com